2020

Hans Haacke

Hans Haacke präsentiert seinen Kaiserring, den ihm Generalkonsul David Gill zuvor überreicht hat.
© Stadt Goslar, Fotograf: Matthias Roeckl/ifilmny.com

Hans Haacke, Kaiserringträger der Stadt Goslar 2020, erhält die Auszeichnung pandemiebedingt 2021.

Der Konzeptkünstler Hans Haacke (*1936 in Köln) ist bekannt für seine institutionskritischen Arbeiten, in denen er soziopolitische Verflechtungen des Kunstsystems aufdeckt. Haacke verbindet seine multimediale künstlerische Praxis stets mit einer kritischen, investigativen Arbeit in den Bereichen Kunst, Ökonomie, Politik und Gesellschaft. Immer wieder setzt er sich für eine demokratische Gesellschaft ein, indem er mit seinen Werken politische und soziale Strukturen, Vorgänge und Haltungen untersucht.

Wie es in der Begründung der Kaiserring-Jury heißt: »Hans Haacke legt in seinem Werk von Beginn an die Mechanismen von Machtstrukturen und Abhängigkeitsverhältnissen in der Gesellschaft und somit auch in der Kunst offen. Die verhängnisvollen ideologischen Verschränkungen von Nationalität, Klasse, Ethnie werden in seinen Arbeiten in ihrer gesellschaftlichen Oberflächlichkeit auf verstörende Weise sichtbar, der Weg des Kapitals in seiner globalen Dominanz unleugbar.«

Schon seit den sechziger Jahren hat Haacke es sich in seinem Werk zum Ziel gemacht, modellhaft physikalische, biologische oder gesellschaftliche Prozesse vor Augen zu führen und so die ihnen zugrunde liegenden Strukturen anschaulich werden zu lassen. Haackes Installationen beziehen sich daher immer auf ihr konkretes Umfeld und fordern den Dialog mit den Betrachter_innen heraus.


Ausstellungen und Preise

Haacke hat wiederholt an wichtigen internationalen Ausstellungen teilgenommen und in großen Museen weltweit ausgestellt. So war er fünf Mal auf der documenta und zweimal bei den Skulpturenprojekten in Münster vertreten. Für seinen Beitrag im Deutschen Pavillon der Biennale in Venedig erhielt er 1993 den Goldenen Löwen. Für den Lichthof des Reichstagsgebäudes in Berlin konzipierte er 2000 die Installation Der Bevölkerung als Work in Progress. Durch die aktive Beteiligung der Bundestagsabgeordneten, die aus ihren Wahlkreisen Pflanzen und Erde beisteuern, wird sie ständig erweitert.


Werke / Works