1995
Cy Twombly
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Foto: Dietmar Langer, Goslar
Cy Twombly gelang es bereits Mitte der 1950er Jahre, ausgehend von der Malerei des Abstrakten Expressionismus, eine eigene und unverwechselbare Bildsprache zu entwickeln.
Seine sich unvergesslich einprägenden Gemälde sind ungewöhnliche Mischtechniken aus zarter Bleistiftzeichnung und auftrumpfender Acryl- und Ölmalerei. Sie verbinden in reizvoller Weise ungegenständliche, disparate Formen und Flecken, delikate und raffinierte Farben sowie filigrane Schriftbilder, die an von Hand geschriebene Graffiti erinnern.
Inhaltlich behandelt Cy Twombly in seinen Gemälden, Zeichnungen, Fotografien und Skulpturen häufig mythologische Themen aus der antiken Sagenwelt. Er setzt sie so ins Bild, dass sie auch heute noch zu uns sprechen, aber in fragmentarischer und hermetischer Weise. Sie sind wie ein »Haufen zerbrochener Bilder« (T. S. Eliot), die wir, um sie lesen und verstehen zu können, erst wieder zusammensetzen müssen.