1989
Mario Merz
Der italienische Künstler Mario Merz ist mit seinen Iglus berühmt geworden. Archaische Gehäuse aus Zweigen und Stoff, mit denen er in den 1960er Jahren eine kapitalistische Gesellschaft konfrontiert, deren Geist von optimistischen Wachstums- und Fortschrittsvorstellungen bestimmt ist.
Die Iglus wirken fragil und vergänglich und oft auch etwas ärmlich. Daher prägte die Kunstkritik damals für diese und ähnliche Werke anderer Künstler den Begriff Arte Povera. Die Kunst war willentlich arm, weil die Künstler mit ihren Werken mahnende Zeichen setzen wollten gegen den gedankenlosen und verschwenderischen Konsum ihrer Zeit. Die Arte Povera hat bis heute ihre Gültigkeit und Aktualität nicht verloren.
Gegen die von ihm kritisierten Werte der Gesellschaft setzte Mario Merz nicht allein die Bescheidenheit seiner Artefakte, sondern auch die Demut, die er angesichts der ungeheuren Schöpferkraft der Natur empfand. Er versinnbildlichte sie unter anderem in der von ihm oft zitierten Zahlenreihe des mittelalterliche Mathematikers Fibonacci.