Gouachen, Aquarelle, Zeichnungen
Ernst Wilhelm Nay, 1902 in Berlin geboren, 1968 in Köln gestorben, zählt zu den großen deutschen Koloristen des 20sten Jahrhunderts. Wurde seine Kunst von den Nationalsozialisten zuerst an den Pranger gestellt und später verboten – sein Gemälde „Liebespaar“ verhöhnte der „Völkische Beobachter“ 1933 als „Meisterwerk der Gemeinheit“ – so gehört Nay zu den Malern, die im Nachkriegsdeutschland mit ihrer Kunst ganz wesentlich die Moderne durchgesetzt haben. Die Anerkennung, die sein großartiges Werk ganz unzweifelhaft verdient, erfuhr der Maler nach dem Krieg durch eine dreimalige Einladung zur Kasseler documenta.
Sein Oeuvre umfasst etwa 1.300 Gemälde und 6.000 Arbeiten auf Papier. Dieses Jahr ist der erste Band seines Werkverzeichnisses publiziert worden. Die Veröffentlichung haben das Kunstmuseum Bonn, das Museum Liner Appenzell und das Mönchehaus Museum Goslar zum Anlass genommen, in enger Kooperation untereinander und zusammen mit der Ernst Wilhelm Nay Stiftung eine große Übersichtsausstellung der Arbeiten auf Papier des Künstlers einzurichten.
Die Zeichnungen, Aquarelle und Gouachen des Künstlers, die bisher weitaus weniger Aufmerksamkeit erfahren haben als die Gemälde Nays, erlauben es, wie unter einem Brennglas die sich in immer neuen Serien vollziehende Entwicklung des Malers von einer gegenständlich grundierten Kunst hin zu einer vom Gegenstand völlig losgelösten Abstraktion zu verfolgen. Selbst wenn manche Arbeit auf Papier Nay als Vorarbeit zu späteren Ölgemälden diente, so sind sie in der Regel doch ganz und gar eigenständige Schöpfungen, die als Werke aus eigenem Recht wahrgenommen werden wollen. (…)
Michael Stoeber
Werke
Alle Abbildungen: © E. Nay-Scheibler/Köln und VG Bild-Kunst, Bonn 2014
Vernissage
Bilder: G. Kortlüke
Gesprächsabend
Bilder: G. Kortlüke
Gefördert aus Mitteln des Landes Niedersachsen